Der Brauch "Krampus"

Krampus und Nikolaus - diese Figuren gehören zur Adventszeit wie der Glühwein zum Christkindlmarkt. Rund um den Krampustag am 5. Dezember erreichen die Krampusläufe ihren Höhepunkt. Ihre Tradition geht bis in die heidnische Zeit zurück.

 

Einst war die heidnische "Frau Percht" Gut und Böse in einer Person. Damals hüllte man sich in Masken, im Glauben die bösen Geister des Winters vertreiben zu können. Durch die Christianisierung wurde "Frau Percht" der belohnende Nikolaus und der bestrafende Krampus. 

 

Der Krampusbrauch war ursprünglich in ganz Österreich verbreitet und wurde dann in der Zeit der Inquisition verboten, da es bei Todesstrafe verboten war, sich als teuflische Gestalt zu verkleiden. Dieser Brauch überlebte also nur in den im Winter schwer zugänglichen Alpenregionen. 

 

Der Name Krampus leitet sich vom mitteldeutschen Krampen = Kralle oder bairisch Krampn = etwas Lebloses, Vertrocknetes, Verblühtes oder Verdorrtes ab. 

 

Heute ist der Krampus eine Gestalt des Adventbrauchtums im Ostalpenraum, im südlichen Bayern und der Oberpfalz, in Österreich, Teilen des Fürstentums Liechtenstein, in Ungarn, Slowenien, der Slowakei, in Tschechien und in Teilen Kroatiens. 

 

 

Die Ausstattung: 

 

Der Krampus wurde immer so dargestellt, wie es sich die Menschen der jeweiligen Zeit furchtbarer nicht vorstellen konnten, und sein Aussehen veränderte sich dadurch ständig und wird sich auch in Zukunft noch ändern. Äußere Einflüsse der modernen Welt, sowie auch die persönliche Note der Krampusläufer spiegeln sich in den holzgeschnitzten Masken wider. 

 

  • Holzmaske (Larve) aus Zirben- oder Lindenholz geschnitzt mit echten Ziegenbock-, Steinbock-, oder Widderhörner. Heutzutage gibt es auch viele Krampusse, die eine Aluminium-, Kunststoff- oder Gummimaske tragen. 

Es gab z.B. Krampusmasken mit Rüsseln und vielen anderen furchterregenden Formen. Er sollte Reißzähne haben und doch wiederrum menschliche Züge, um darzustellen, dass er vom Menschen geschaffen war. Seine Hörner bekam er erst durch eine spätere Epoche und die katholische Kirche. Heute zählen die Hörner (mind. 1 Paar) als fixer Bestandteil der Maske. 

 

  • Anzug aus Schaf- oder Ziegenfall
  • Kuh- bzw. Balkenglocken die an einem Gürtel oder Gurt am Rücken angebracht sind
  • Rossschweif, Kuhschwanz oder Birkenrute

Die Krampusrute ist ein Fruchtbarkeitssymbol, die ursprünglich aus Birkenzweigen hergestellt war und mit einem roten Schnürband gebunden wurde. Die Birke als Symbol des wieder beginnenden Lebens (Birken tragen schon in den Wintermonaten Knospen) und das rote Band als Symbol des Blutes. Ein Streif mit der Rute brachte Glück und Fruchtbarkeit für denjenigen, der den schmerzhaften Schlag ertragen musste. 

Heute tritt der Krampus auch oft mit einem Rossschweif statt der Rute auf. Dieser stammt eigentlich aus dem Perchtenbrauch, ist aber in den letzte Jahren, neben dem Kuhschwanz und der rasselnden Kette, den Schellen oder Glocken, immer öfter auch beim Krampus zu sehen. 

 

 

Die Hexe:

 

Die Hexe führt den Umzug an, wobei sie symbolisch den Schnee wegkehrt, um dem herannahenden Frühling Platz zu machen.